03.07. bis 05.07.2025

Holiday Inn Munich City Centre, München

25. Interdisziplinärer Kongress für Suchtmedizin in münchen

Veranstalter:

Prof. Dr. med. Markus Backmund, Kongressleiter

 

Fachintegrierendes Forum für Suchttherapie, Suchtfolgekrankheiten und Akutversorgung Suchtkranker

Wir schreiben 25 Jahre – ein Vierteljahrhundert – Kongressgeschichte.

Auf den vergangenen Kongressen konnten wir viele bahnbrechende Entwicklungen verfolgen und diskutieren: Die Substitutionsbehandlung etablierte sich als Therapie der ersten Wahl bei Opioidabhängigkeit. Bereits 1999 diskutierten wir die Heroin gestützte Behandlung, die nach einer großen Studie zur Zulassung von Diamorphin als Substitutionsmittel führte. Die qualifizierte Entzugsbehandlung setzte sich nicht nur für Opioidabhängige, sondern auch für Alkoholkranke durch. Suchtkranke Patienten mit Hepatitis C, die in den ersten Empfehlungen der Fachverbände in fast allen Ländern der Welt von der Therapie ausgeschlossen worden waren, wurden schließlich als wichtigste zu behandelnde Gruppe erkannt. Auch dies wurde schon auf dem ersten Kongress 1999 thematisiert, als die Suchtkrankheit noch als Kontraindikation für die Behandlung der Hepatitis C galt. Von Anfang an nahm die Behandlung der Tabakabhängigkeit einen Raum ein. Die Cannabisabhängigkeit wurde gerade n den letzten Jahren durch die gesetzlichen Veränderungen intensiv beforscht und auf den Kongress diskutiert. Wichtiger Bestandteil waren und sind die Diagnostik und Therapie von Essstörungen. Die Psychotherapie konnte immer mehr als wichtige Behandlung bei Suchtkranken wahrgenommen werden, neueste Verfahren, wie EMDR oder Therapie mit Psychedelika wurden vorgestellt und die neuesten Forschungsergebnisse präsentiert.

Namhafte, für Suchtkranke engagierte Wissenschaftlerinnen und Ärztinnen aus aller Welt bereicherten und bereichern weiterhin den größten deutschsprachigen Kongress für Suchtmedizin.

Das Programm des Jubiläumskongresses können Sie sich ab jetzt ansehen und auch herunterladen.

 

Ich freue mich sehr auf Ihr Kommen, auf die gemeinsame Zeit und den fachlichen Austausch in vielen lebhaften Diskussionen.

Natürlich wollen wir auch feiern.

Bis in bald in München

Markus Backmund

Eventfilm

Rückblick 2024

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Wir gratulieren den Postergewinner*innen:

1. Preis: 
33 Jahre Substitutionstherapie in der Hausarztpraxis: Substitutionsmedikamente und Dosierung

Konrad Isernhagen, Nazifa Qurishi, Katja Römer,
alle Köln, Deutschland

2. Preis:
Bedarf nach einer Substitutionsbehandlung von Opioidabhängigen, die gegenwärtig nicht in Behandlung sind

Jens Reimer, Heike Zurhold, Silke Kuhn,  Uwe Verthein, alle Hamburg, Deutschland

3. Preis
Peers in der Suchthilfe

Regine Steinauer MSc ;
Debra Demaria ,
beide Basel, Schweiz

Publikumspreis
Health Advisor Projekt München – Ein Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung von drogengebrauchenden Menschen

Olaf Ostermann, München;
Oliver Jost, Nürnberg; Ramona Pauli,
Frankfurt, Deutschland

Abschied von Dr. Klaus Behrendt

Klaus Behrendt ist am 29. Februar 2024 in Hamburg gestorben

Der 29. Februar ist ein geschenkter Tag, den viele Menschen für etwas ganz Besonderes verwenden. Klaus Behrendt hat diesen Tag sehr einmalig genutzt – er ist gestorben.

Er war vom ersten Tag des Kongresses und bei allen weiteren Kongressen ein wichtiger Mitgestalter und tragender Pfeiler, ideenreich, immer da, immer ansprechbar, themensicher, immer hilfreich – ein Fels in so mancher wilden Brandung. Von Beginn an der Chef unserer Posterjury, klug und unbestechlich war er als solcher auf Lebenszeit versprochen. Die Anfrage im letzten Jahr hat er beantwortet mit: „Ich mache es und komme natürlich. Ich will optimistisch sein und bleiben“.

Da hat ihm dann die Krankheit einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.

Referent oder Vorsitzender – es gab so viele Themen und neue Ansätze, die ihm eine Herzensangelegenheit waren und über die er bis ins kleinste Detail Bescheid wusste – immer im ruhigen Ausgleich mit anderen Meinungen und Einstellungen. Er konnte Schüchterne ermuntern und Lang- und Vielrednern in unnachahmlicher, freundlicher aber bestimmter Art das Wort entziehen.

Als Vorreiter und Vorbild kehrte er der harten Abstinenzideologie den Rücken und behandelte suchtkranke Menschen mit Medikamenten – und mit Respekt und als Teil unserer Gesellschaft.  

Er war nicht nur begeisterter und begeisternder Mediziner. Was wären die Abende gewesen ohne seine frei zitierten Gedichte, seine Lieder, ja sogar den Faust durften wir mit ihm staunend genießen.

Bei jedem Kongress im Hotel zuerst die bange Frage: „Ist Klaus Behrendt schon da?“ Denn erst ab da konnte eigentlich nichts mehr passieren – keine ausgefallene Veranstaltung – er sprang sofort immer ein – und auch kein langweiliger Abend.

Und wenn er dann da war – oft mit seiner Frau Sabine und der kleinen Nora – konnte der Puls wieder die normale Schlagzahl erreichen.

Deine Auszeichnung „Ehrenvorsitzender der DGS“ alleine reicht schon aus, um zu wissen, dass Du viele Jahre lang die Geschicke dieser Gesellschaft mit ruhiger Hand geleitet und bestimmt hast und die Interessen suchtkranker Menschen und substituierender Ärzte dort eine kompetente Vertretung hatten.

Klaus Behrendt wird immer und überall fehlen. Wir sind sehr traurig.

In welcher Art von Jenseits er jetzt auch sein mag – er wird auch dort nicht aufhören, für die richtige Politik und Gerechtigkeit zu sorgen.

Jörg Gölz wird ihn mit offenen Armen empfangen, dann muss er dort nicht mehr alleine für die Erleuchtung unten kämpfen. Vielleicht werden Gesetze zur Drogenpolitik in Zukunft dann nicht nur gut gemeint, sondern auch gut gemacht.

Wenn es mal so weit kommt, dann wissen wir jedenfalls, wer dahinter steckt.

Danke für so Vieles und für alles

 

Servus, Klaus

 Markus Backmund und der ganze „Suchtkongress“ in München